Demonstrations’zug‘ in Berlin

Wettbewerbsbahnen werben für nichtdiskriminierende Corona-Hilfen

Die Politik der Bundesregierung gegenüber der Bahnbranche in der Krise ist widersprüchlich. Auf der einen Seite haben Bund und Länder auf Anregung der Verbände mofair, VDV, BAG-SPNV und bdo einen 5 Mrd. Euro umfassenden Rettungsschirm auf den Weg gebracht, der die Fahrgeldausfälle im gemeinwirtschaftlichen öffentlichen Verkehr ausgleichen soll. Auf der anderen Seite aber hat der Bundestag eine wettbewerbsverzerrende Eigenkapitalerhöhung in Höhe von 5 Mrd. Euro exklusiv für den DB-Konzern beschlossen und wird damit einen nachhaltigen Flurschaden in der gesamten Bahnbranche anrichten.

Eigenwirtschaftlich operierende Unternehmen im Schienenpersonenfernverkehr und im Schienengüterverkehr haben bislang aber keinen roten Heller erhalten, obwohl auch sie mit den Corona – Folgen zu kämpfen haben. Unter dem Motto „100% Einsatz – 50 % Marktanteil – 0% Coronahilfen“ demonstrierten die Mitgliedsunternehmen des Netzwerks Europäischer Eisenbahnen (NEE), des mofair-Pendants im Güterverkehr, am 28. September in Berlin. Dafür hatten sie vor den Toren der Hauptstadt in Wustermark aus zwanzig bunten Lokomotiven einen Demonstrationszug im wahrsten Wortsinne gebildet. An beiden Enden des Zuges fuhr die Pressnitztalbahn, nicht nur NEE- sondern auch mofair-Mitglied. Der Zug fuhr passenderweise um 11:55 Uhr in den Berliner Hauptbahnhof ein, um die Existenzbedrohung für manche Unternehmen aufzuzeigen. Verschiedene Redner appellierten in kurzen Statements an die Bundespolitik, ihren Kurs zu überdenken. Für mofair war Ehrenpräsident Wolfgang Meyer dabei. Auf dem Weg durch das Berliner Stadtgebiet machten die Bahnen mit ihren Makrofonen (Hörnern) auch akustisch auf sich aufmerksam. Von den Personenverkehrsunternehmen beteiligten sich Flixtrain und die ODEG, die fahrplangemäß zur fraglichen Zeit auch in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes unterwegs waren. Näheres finden Sie auf der Website des NEE [hier].

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Dr. Matthias Stoffregen

Geschäftsführer mofair e. V.

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