Mehr Vegetationskontrolle – weniger Zugausfälle!

mofair unterstützt den Netzbeirat

Berlin (30. Januar 2018):

Die Extremwetterereignisse der letzten vier Monate zeigen: Wenn die Bahn ihren Ruf als zuverlässiges Verkehrsmittel bei Wind und Wetter behalten will, muss deutlich mehr Vorsorge als bisher betrieben werden. Mofair unterstützt daher die Forderung des Netzbeirats bei der DB Netz AG nach einem Sofortprogramm.

„Xavier“, „Herwart“, nicht ganz so schlimm „Burglinde“ und schließlich umso drastischer „Friederike“: Die Sturmtiefs in Herbst und Winter 2017/18 hatten es in sich. Starke Stürme und übermäßiger Regen führten dazu, dass große Äste und ganze Bäume viele Schienenstrecken in ganz Deutschland blockierten, oftmals auch Oberleitungen beschädigten. Züge konnten nicht verkehren, Fahrgäste mussten auf andere Verkehrsmittel ausweichen oder blieben auf halbem Reiseweg stecken.

Die DB Netz AG hat zwar schon im Oktober 2017 eine Reihe von Projekten mit den Nutzern der Eisenbahninfrastruktur zum besseren Störfallmanagement angestoßen. Spätestens aber „Friederike“ hat gezeigt, dass das bisherige Vorgehen der DB Netz bei der Vegetationskontrolle angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse nicht mehr ausreicht:

„Dass ein Eisenbahnunternehmen wie die Sächsische Städtebahn sich nicht mehr traut, ihre Fahrzeuge auf die Strecken zu schicken, weil sie um die Gesundheit der Fahrgäste und des Fahrpersonals sowie die Unversehrtheit der Fahrzeuge fürchtet, zeigt, dass es so nicht mehr weitergeht“, bringt es mofair-Präsident Stephan Krenz auf den Punkt. Der Netzbeirat habe Recht, wenn er die konsequente Anwendung des „V-Schnitts“ fordere. So könne kein Baum und kein Strauch mehr auf die Gleise fallen.

„Was für Bundesfernstraßen längst gilt, dass nämlich zur Vorbeugung von Unfällen Bäume auch auf den Grundstücken privater Eigner gefällt werden können, muss auch für die Schiene möglich sein“, fordert Krenz daher, und fährt fort: „Naturschutz ist ein hohes Gut, keine Frage. Für die Umwelt insgesamt ist aber nichts gewonnen, wenn nicht standfeste Bäume den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene ausbremsen. Niemand kann wollen, dass Bahnkunden wieder aufs Auto umsteigen“.

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Dr. Matthias Stoffregen

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