Mit Vmax in die neue Legislaturperiode – mofair wählt neues Präsidium

Heinemann und Knebel bestätigt, drei neue Gesichter

 Berlin (9. November 2021):

Turnusgemäß hat die Versammlung der mofair-Mitgliedsunternehmen das Verbandspräsidium komplett neu gewählt. Dabei wurden Präsident Tobias Heinemann (Transdev), Vizepräsident Jost Knebel (Netinera) sowie die Beisitzer Alexander Hedderich (RDC) und Marcel Winter (National Express) bestätigt. Neu im Vorstand sind Schatzmeister Fabian Amini (künftig Go-Ahead) sowie die Beisitzer Michael Mittag (Flixtrain) und Rolf Schafferath (Abellio). Im Anschluss kooptierte der Vorstand erneut Hans Leister und Tobias Richter (TRI) sowie neu Michael Vulpius (BeNEX).

mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Damit repräsentiert das Präsidium die Wettbewerber der DB im Personenverkehr sehr gut. Wir gehen gut aufgestellt in die bahnpolitischen Debatten der kommenden Monate.“

Die Wettbewerbsbahnen im Schienenpersonenverkehr und die mofair-Fördermitglieder (Fahrzeughersteller, -verleiher und -finanzierer, Zulieferer, Zertifizierer, Versicherungen, IT-Unternehmen, Bahnstromlieferanten und Ticketvertriebsplattformen) bekräftigten die Forderung nach einer konsequenten Qualitätsausrichtung der Schieneninfrastruktur in einer gemeinwohlorientieren Gesellschaft in direktem Bundesbesitz. Diese ist eine wesentliche Vorbedingung, ohne die die Stärkung des Schienenverkehrs im Kampf gegen den Klimawandel erfolglos bleiben werde.

Ferner sprachen sich die mofair-Mitglieder für eine drastische Absenkung der Trassenpreise nach dem Vorbild fast aller anderen EU-Mitgliedsstaaten aus, um so im Wettbewerb mit Auto und Luftverkehr nicht weiter benachteiligt zu werden. Die Infrastrukturfinanzierung solle künftig über einen überjährigen Fonds laufen, um nicht alle Jahre wieder Spielball in der Haushaltsdebatte zu werden und um Planungssicherheit für den Aus- und Neubau zu erhalten. Dazu gehört eine Aufstockung der Mittel auf 3 Milliarden Euro bis zur Mitte der Legislaturperiode sowie auf sechs Milliarden Euro zum Ende des Jahrzehnts.

Ungeduldig zeigt sich mofair bei der weiteren Ausgestaltung des Deutschlandtakts. Die Gestaltung eines künftigen Trassenzuweisungsmodells komme nicht vom Fleck. Auch wie Wettbewerb im Schienenpersonenfernverkehr organisiert werden könne, sei nicht einmal in Ansätzen klar, auch weil das BMVI bisher eine fachliche Diskussion dazu aktiv unterbunden habe. Eine ähnliche konzeptions-, richtungs- und vor allem: folgenlose Prozessführung kritisiert mofair bei der Digitalisierung der Schiene: Auch drei Jahre nach der Machbarkeitsstudie von McKinsey sind wesentliche Fragen ungeklärt, nicht zuletzt die nach der Finanzierung der ETCS-Bordgeräte.

Schließlich appellierten die mofair-Mitglieder an die Aufgabenträger im Schienenpersonennahverkehr (SPNV), ihrer Systemverantwortung nachzukommen und auch in laufenden Verkehrsverträgen Anpassungen vorzunehmen. Das gelte dann und insoweit, wenn sich die Rahmenbedingungen z. B. durch nicht vorhersehbaren Personalmehrbedarf, den Zustand der Infrastruktur oder durch das Baustellenmanagement so weit verändert haben, dass dem Eisenbahnverkehrsunternehmen eine Fortführung nicht mehr zuzumuten ist.

Die EVU stehen selbstverständlich für die Qualität der Verkehrsleistung ein, die sie verantworten müssen. Für Verspätungen bestraft zu werden, die sie nicht beeinflussen können, ist nicht nur individuell unfair. Es ist auch aus Systemsicht wirtschaftlich unsinnig und gefährdet den Wettbewerb im SPNV insgesamt.

Pressekontakt
Portrait von  Dr. Matthias Stoffregen

Dr. Matthias Stoffregen

Geschäftsführer mofair e. V.

Tel +4930509313041