Deutschlandtakt und Wettbewerb im Fernverkehr

Der Deutschlandtakt ist inzwischen allgemein anerkannt und soll nach dem politischen Willen des Bundes und der Länder nun schrittweise umgesetzt werden.

Entscheidend dafür ist neben dem Infrastrukturausbau und der Digitalisierung ein neues Trassenzuweisungsmodell, das die für den Deutschlandtakt notwendigen Strukturen formal abbildet. Andernfalls wird es schwierig, die angestrebten Bedienstandards zu erreichen. Ein solches neues Modell hat viele wettbewerbliche Implikationen, die bislang häufig zu kurz kamen. Die Erfahrungen mit funktionierendem Wettbewerb im deutschen Schienenpersonennah- und mit Schienenpersonenfernverkehr in anderen Staaten der EU machen deutlich, dass mehr Wettbewerb auch dem deutschen Fernverkehr nützen würde: Es entstünde die Chance, mehr Angebot zu einem für die Fahrgäste günstigeren Preis zu erzielen, wenn es nicht bei dem heutigen Fast-Monopol der DB Fernverkehr bliebe.

In der Entscheidung zwischen einem Ausschreibungsmodell („Wettbewerb um den Markt“) oder „Wettbewerb im Markt“ plädiert mofair für eine prinzipielle Beibehaltung des Open-Access-Modells. Die Flexibilität der Eisenbahnverkehrsunternehmen im Umgang mit sich wandelnden Bedürfnissen des Marktes sollte erhalten bleiben – allerdings bedarf es einiger Modifikationen.

Weil der Ausbau neuer Infrastruktur sich über lange Jahre erstrecken wird, muss zudem ein neues Trassenzuweisungsmodell zur besseren Nutzung der vorhandenen Kapazität schnell entwickelt werden. Auch muss der Zugang zu Fahrzeugen für neue Anbieter muss weiter verbessert werden und eine deutliche und dauerhafte Senkung der Trassenpreise auf das Niveau der Grenzkosten ist dringend notwendig. Schließlich muss der Zugang zu durchgehenden Fahrausweisen des Fern- und Nahverkehrs vereinfacht werden, die hierfür notwendigen Daten und Informationen gegenseitig freigegeben und der DB-Fernverkehrstarif perspektivisch in den Deutschland-Tarif (DTV) überführt werden.

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Dr. Matthias Stoffregen

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