Faire Vergabeverfahren, nachhaltiges Vertragsmanagement

Das SPNV-Wettbewerbsmodell zeitgemäß weiterentwickeln

Seitdem Verkehrsleistungen im SPNV im Wettbewerb vergeben werden, konnten die Aufgabenträger deutliche Einsparungen realisieren. Überall sanken die durchschnittlichen Preise pro Zugkm und stieg die Qualität. So wurden mehr Mittel frei, die die Aufgabenträger wiederum für die Bestellung von Mehrleistungen verwenden konnten. Man könnte auch sagen: Das verbesserte und vor allem: dichtere Angebot der letzten Jahre wäre ohne den Wettbewerb verschiedener Anbieter nie und nimmer finanzierbar gewesen; der modal split des öffentlichen Verkehrs wäre nicht einmal stabil geblieben, er wäre gesunken.

Allerdings zeigen sich neue Herausforderungen: Der harte Wettbewerb der verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen untereinander beim Kampf um den Zuschlag für Verkehrsverträge hat die Margen drastisch schrumpfen lassen. Kommen nun unvorhersehbare Entwicklungen hinzu, wie die drastisch gestiegene Baustellenlast im Netz oder steigende Personalbedarfe mit ihren Folgekosten, werden viele Verkehrsverträge notleidend. Die Verträge sind aber sehr langfristig, und die EVU können im SPNV – anders als im Güterverkehr oder im Fernverkehr – nicht einfach zum nächsten Fahrplanwechsel den Betrieb einstellen. Das bedeutet, dass bei Ausschreibungen für künftige Verkehre bessere Vorkehrungen für solche Entwicklungen getroffen werden müssen. Und es bedeutet, dass laufende Verträge angepasst werden müssen. Passiert beides nicht, werden wir künftig deutlich weniger Bewerber um Verkehrsverträge haben, vielleicht nur noch einen. Aber niemand kann eine solche Rückkehr zu Vor-Wettbewerbszeiten ernsthaft wollen. Dann gehen die Preise wieder hoch, und die Qualität sinkt. Welche Ansatzpunkte es gibt, um eine solche Entwicklung zu vermeiden, lesen Sie [hier].

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Dr. Matthias Stoffregen

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